Konzert unter der Linde | The Cotton Mafia
Balladen des Wahnsinns„Angesäuselt und doch kontrolliert“, so wurde die Cotton Mafia in der Sendung „Schnabelweid“ beschrieben, nachdem sich die verrückte Bande dem Radio SRF mit unlauteren Methoden aufgedrängt hatte. Nach einem Gefängnisaufenthalt und intensiver Lektüre des Alten Testamentes sind sie mit neuen Liedern zurück, erzählen aber immer noch im breitesten Berndeutsch Geschichten über die Abgründe der menschlichen Seele. Ja, es müsse gar vor diesen Liedern gewarnt werden, kündigt die Cotton Mafia gleich selbst an. Sie könnten zu akuter
oder chronischer Gefährdung der Gesundheit führen: Alpträume, verworrene Überlegungen, anfallartige Nächstenliebe und Wahnvorstellungen biblischen Ausmasses seien nicht auszuschliessen.
Musikalisch setzt die Cotton Mafia mehr denn je auf flotte Rhythmen, Spielfreude und Konzeptlosigkeit.
Ob Liedermacher Trummer, welcher bei der Cotton Mafia schlagzeugenderweise seinen Ruf ruiniert, ebenfalls anfallartiger Nächstenliebe erlegen ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall übernimmt er
für den neuesten Coup der Cotton Mafia zusammen mit Rolf Luginbuehl keine Verantwortung als Produzent.
Die wahren Stars aber sind klar die Mafiosi selbst: Der Baumwollhändler, Komponist und Sänger Igor Igorowitsch sowie der Maler, Texter und Gitarrist Fjodor R. Petuschki, als Köpfe der Band, sind überzeugt: „Wir beide sind zu schwach für diese Welt. Du kannst unsere Kunst als Überlebensstrategie betrachten. Vielleicht ist sie aber auch eine Untergangsstrategie, wir werden sehen.“ Begleitet werden die beiden vom schönen Ludovic an der Gitarre, dem legendären Bassisten Nikita, dem magischen Geiger Boris Bolschoi sowie dem imposanten Gaspadin am Schlagzeug (wie bereits verraten handelt es sich bei letztgenanntem um den abtrünnigen Liedermacher Trummer, der hier undercover agiert).
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Kulturhof-Schlosshof